Was war in dieser Woche los? Wie in den vergangenen Wochen auch, erzähle ich ein wenig über unser tägliches Corona-Leben.
Montag, Tag 50:
Wahnsinn, es sind schon tatsächlich 50 Tage im Ausnahmezustand. Obwohl es sich heute schon fast wieder normal anfühlt.
Der Mister ist im HomeOffice, wie immer schon ab 6 Uhr. Ich stehe etwas später auf, mache mich fertig, koche Kaffee und decke den Tisch. Zum Frühstück kommen Kinder und Mann dazu. Danach gebe ich der Großen den Tagesplan Homeschooling. In erster Linie ist erstmal Deutsch zu machen und Mathe. Erst am Mittag soll es eine Videokonferenz mit dem Sportlehrer geben.
Nach dem Frühstück suche ich die Unterlagen für den Kinderarzt zusammen, denn heute geht es mit der Mini zur U8.
Beim Kinderarzt ist es ganz leer, wir sind die einzigen wartenden Patienten im Wartezimmer.
Die Mini vermisst dort den grossen Tisch mit den Bausteinen und die Bücher....
Dafür gibt es Fische in einem Aquarium zu bestaunen. Die Untersuchung ist dann herzlich und nett wie immer. Die Ärztin nimmt sich immer viel Zeit für uns und sie ist ganz begeistert wie gut entwickelt unsere Kleine ist. Auch über ihre Haut ist sie hocherfreut....keine Anzeichen mehr von Ausschlag, Dermatitis oder dergleichen. Unsere Ernährungsumstellung scheint wirklich soviel bewirkt zu haben. Nach dem Kinderarztbesuch müssen wir noch in die Apotheke, um den neuen Notfallpen zu bestellen. Gegenüber befindet sich ein Bekleidungsgeschäft, da gehen wir auch noch schnell rein, denn die Große braucht neue Unterwäsche. Das ist schon komisch, dort erst auf Einlass warten zu müssen und den Richtungspfeilen am Boden zu folgen. Zum Glück muss ich nicht lange suchen und sogar die Mini darf sich über ein neues Kleid freuen. Dann aber nichts wie wieder raus und nach Hause.
Da es nun schon Mittag ist, gibt es heute nur ein schnelles Essen: Nudeln mit Tomatensoße.
Die Mini spielt danach im Garten, die Nachbarskinder aus unserer Corona-Familie kommen dazu. Die Große hält den ganzen Nachmittag Telefonkonferenz mit einem Klassenkameraden, um die Deutschhausaufgabe zu lösen. Ich kann mich um den Haushalt kümmern. Und eine Einkaufsliste muss auch noch geschrieben werden. Doch den Einkauf erledige ich wie immer erst gegen Abend, da ist es schön leer im Supermarkt.
Nach dem Abendessen bringt der Gatte die Kleine ins Bett, die Große darf noch fernsehen. Ich stricke nebenbei....
Dienstag, Tag 51:
siehe Tagebuchbloggen (*Klick*)
Mittwoch, Tag 52:
Heute stehen der Mister und ich zusammen auf. Er geht ins Homeoffice, ich mache mich fertig für die Arbeit. Wie immer koche ich Kaffee und decke den Tisch. Geweckt wird allerdings nur die Mini, denn heute geht sie wieder in den Kindergarten. Doch die Große gesellt sich auch zu uns an den Frühstückstisch, wow, und das auch noch mit ausgesprochen guter Laune. Um diese Uhrzeit eher verwunderlich.
Kurz darauf mache ich mich mit der Mini auf den Weg, der Mister sitzt schon wieder am Schreibtisch und die Große an ihren Schulaufgaben (heute vor allem Mathe und ein wenig Deutsch). Am Kindergarten geht es wieder sehr schnell, denn noch immer dürfen die Eltern das Gebäude nicht betreten...aber wie gehabt, stört es die Kleine nicht.
Auf meinem weiteren Weg zum Job höre ich im Radio, das die Straße, die ich immer nehme auf Grund eines Unfalls gesperrt ist....so muss ich an diesem Morgen einen großen Umweg fahren. Unterwegs stelle ich fest, dass schon wieder ganz schön viele Menschen unterwegs sind....
Auf der Arbeit ist heute der erste Tag für mich, an dem wir wieder für Publikumsverkehr geöffnet haben. Durch die Straßensperre ist deutlich weniger los, aber man spürt schon, dass die Kunden froh sind, dass wir wieder Servicezeiten anbieten.
Am Mittag, nach der Öffnungszeit, habe ich noch einen Kundentermin. Dieser geht ganz schön lang, so dass ich sogar im Kindergarten anrufe und eine verspätete Abholung ankündige. Eigentlich wollte ich auf dem Rückweg noch Fleisch kaufen, verschiebe es aber, als ich die vollen Parkplätze sehe. Am Kindergarten erzähle ich noch kurz mit der Erzieherin an der Eingangstür. Seit dieser Woche ist die Notbetreuung ausgelastet, weitere Betreuungstage wohl erstmal nicht für uns machbar.
Daheim mache ich mir Essen von gestern warm. Ganz schön spät für das Mittag, es ist schon nach 15 Uhr. Im Garten geniesse ich eine Tasse Kaffee. Die Große berichtet von ihrem Schultag daheim....der Mister arbeitet noch.
Die Mädchen spielen, etwas später auch mit den Kindern der Corona-Nachbar-Familie. Die Eltern kommen auch dazu als der Gatte Feierabend hat.
Am frühen Abend kärchern wir noch unsere Terrasse, die hat es bitter nötig. Den Mädchen ist es zu laut, sie spielen im Haus.
Als wir fertig sind, beginne ich Essen zu kochen, denn morgen muss die Mini auch ein Mittagessen mit in den Kindergarten nehmen. Heute Abend noch essen wir davon, es gibt Wikinger-Eintopf.
Außerdem setze ich noch einen Brötchenteig an, der über Nacht gehen darf.
Die Mini geht ins Bett, mit der Großen gehe ich die Schulaufgaben für den Donnerstag durch. Dann ist auch bei ihr Bettzeit.
Ich setze mich mit Laptop und einem Glas Rotwein auf das Sofa...
Donnerstag, Tag 53:
Auch heute ist der Mister bereits im Homeoffice als ich aufstehe. Ich schiebe die Brötchen in den Ofen und wecke die Kinder.
Die Große setzt sich direkt nach dem Frühstück an ihre heutigen Aufgaben. Man merkt aber schon deutlich, dass ein wenig Elan fehlt.
Die Mini und ich machen uns auf den Weg zur Arbeit bzw Kindergarten. Auch ihre Freude scheint nicht so groß wie sonst....
Im Job ist einiges zu tun, auch wenn wir erst am Nachmittag wieder für den normalen Service öffnen. Zwischendurch muss ich immer mal wieder erläutern, warum ich aktuell meine Arbeitszeit für einen befristeten Zeitraum reduzieren möchte. Irgendwie haben nicht alle verstanden, wie eine Notbetreuung derzeit aussieht....und das HomeOffice eben HomeOffice ist....Am Nachmittag endlich bekomme ich die Genehmigung. Doch die Freude darüber hält nicht lang...der Druck weiterhin und erst Recht nun gute Geschäfte zu machen erschlägt mich vollkommen, als es zum Feierabend Gespräche mit Vorgesetzten gibt.
Für mich fühlt sich das alles etwas merkwürdig an. Die Gespräche sind sehr lang, so dass ich erst um 21.30 Uhr zu Hause bin, völlig erschöpft und niedergeschlagen. Auch das Gespräch mit meinem Mann bringt nicht viel Trost.
Zum Glück sind die Kinder bereits im Bett und sehen meine Tränen der Überforderung nicht.
Auch die Mini hatte nach den Erzählungen des Gatten einen schwierigen Nachmittag, nachdem er sie aus dem Kindergarten abgeholt hatte. Ach Mensch...
Freitag, Tag 54:
Ich habe sehr schlecht geschlafen. Noch immer fühle ich mich niedergeschlagen. Doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen: alles wie immer in den letzten Wochen: Mann im HomeOffice, beide Kinder wecken und frühstücken.
Nach dem Frühstück braucht die Große Hilfe bei ihren Geo-Aufgaben. Die Technik streikt. Tja, und bei mir laufen die Tränen. Nun kann ich sie nicht mehr aufhalten. Der Mister spendet Trost, hilft mir bei der Technik. Ich rufe meine Freundin an und wir reden. Eine Stunde. Das Gespräch tut gut und es geht mir besser.
Als die Große mit ihren Aufgaben soweit fertig ist, ist auch schon Mittagszeit. Heute machen wir Burger selbst. Sehr lecker.
Den Nachmittag verbringen wir überwiegend im Garten, der Mister macht früh Feierabend. Gegen Abend rede ich lange mit meiner Nachbarin, auch ihr geht es im Moment nicht so gut. Jeder hat verschiedene "Baustellen", die scheinbar durch diese Corona-Zeit noch verstärkt werden.
Samstag, Tag 55:
Wochenende und suuuuper Wetter! Ach wie schön. Wir schlafen aus, frühstücken gemütlich und planen das Wochenende. Heute geht es mir viel besser.
Die Kinder und ich probieren alle Kinderschuhe durch, wow, da muss tatsächlich so einiges neu gekauft werden. Wir stöbern gemeinsam im Internet, wollen aber tatsächlich in der kommenden Woche erstmal in den Laden vor Ort. Das erste Mal gemeinsam in ein Geschäft, das wird spannend.
Am Nachmittag fahre ich zu meiner Freundin. Natürlich sitzen wir draussen auf der Terrasse mit Abstand :-) Es gibt leckeren Kuchen und Kaffee.
Dann muss ich mich aber schon wieder beeilen, schneller Einkauf im Dicounter und dann zu unserer Corona-Nachbarsfamilie zum Grillen.
Wir essen richtig richtig lecker, ich trinke mit meiner Nachbarsfreundin leckeren Sekt und wir erzählen sehr sehr lange. Die Kinder dürfen bis spät spielen. Hach, fühlt sich nach Sommer an.
Sonntag, Tag 56:
Wieder ausschlafen. Schön, dass beide Mädchen auch gern sehr lange schlafen. Nach dem gemeinsamen Frühstück nutze ich die Zeit, um mittels einer App eine Sporteinheit durchzuführen. Das tut wahnsinnig gut. Ich nehme mir nun vor, mich mehr um mich zu kümmern und eben eine halbe Stunde am Tag wieder Sport zu machen. Das kam in den letzten Wochen einfach zu kurz.
Die Kinder spielen fröhlich draussen mit den Nachbarskindern (unsere Corona-Nachbarn, dabei bleibt es auch).
Ich setze mich mit dem Mister einfach später dazu, und wir tun nichts. Einfach mal im gelassen sein üben, obwohl der Haushalt laut schreit.
Meine Nachbarsfreundin lädt uns am frühen Nachmittag zu frisch gebackenem Rhabarberkuchen ein. Mmmmh.....wie lecker.
Nun stelle ich schnell einen kleinen Strauß aus dem Garten zusammen und gehe mit diesem und einem kleinen Geschenk zu meiner anderen Nachbarin in den Garten. Sie hat heute Geburtstag und ein paar wenige Familienmitglieder sind gekommen. Auf ein Glas Sekt oder Rotwein bleibe ich auf Abstand auch dort. Es ist schön-schwierig. Schön, weil wir uns mal wiedersehen....schwierig, weil alles nur auf Distanz geht und teilweise mit Mundschutz.
Am Abend bin ich wieder zu Hause. Die Kinder gehen in die Wanne/ Dusche. Ich lege der Großen die nächsten Aufgaben für den Montag hin, dann ist für die Mädchen Bettzeit. Beide sind sehr müde. Der Mister auch :-)
Also habe ich noch ein wenig Fernsehzeit allein, hab ich auch keine Lust zu, also folge ich dem Rest der Familie ins Bett. Aber vorher trage ich den schlafenden MiniStern noch aus unserem Bett in ihr Hochbett. Mal sehen, was sie am nächsten Tag dazu sagen wird.
Bis weit nach Mitternacht kann ich dann noch lesen und meine Merkliste vom Möbelschweden füllen.
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