Fast 50 Tage Ausnahmezeit. Da sich im Grunde vieles wiederholt, werde ich künftig nur noch einmal wöchentlich über unseren Ausnahmezustand schreiben, ggf. mit Unterbrechungen zum Tagebuchbloggen am 5. und am 12. des Monats.
So nun also die vergangene Woche.
Montag
Neue Woche, neuer Homeschooling Plan. Diesen hatte ich schon grob am Sonntagabend gestrickt. Das Pensum nimmt zu, Konferenzen und Abgabetermine. Ggf. eine neue Plattform ab der darauffolgenden Woche. Und es trudeln am Vormittag noch weitere mails mit Aufgaben ein. Heute kümmert sich das Sternchen erstmal um Deutsch, Mathe und Musik. Nur zwischendurch braucht sie Hilfe. Der Mister macht HomeOffice. Die Kleine spielt, so habe ich Zeit für ausgiebigen Hausputz. Meine erstellte ToDo Liste für jeden Tag hilft mir dabei sehr.
Einziges Manko des Tages: Unser Kaffeevollautomat ist kaputt. Also heute keinen Kaffee.
Zum Mittag gibt es gefüllte Paprika. Oberköstlich. Auch die Kinder sind begeistert.
Am frühen Abend mache ich meine Einkaufsrunde und probiere dabei direkt das erste Mal eine Mund-Nasen-Bedeckung aus. Sehr gewöhnungsbedürftig.
Dienstag
Heute ist der Mister im Büro und ich bin mit den Kindern allein. Für die Schule stehen heute Englisch- und Sportkonferenzen auf dem Plan sowie Deutsch- und Matheaufgaben.
Die Kleine malt derweil Bilder für die Familie, die wir in den kommenden Tagen verschicken wollen. Ich schreibe Briefe.
Am Mittag backen wir kleine Minipizzen selbst.
Später probieren wir Kinderzumba mit einem Video aus dem Internet, doch Yoga gefällt der Mini und mir besser.
Am Nachmittag schläft die Mini ein, daher wird es ein längerer Abend mit ihr.
Mittwoch
An diesem Tag bringe ich die Mini das erste Mal seit Wochen in ihren Kindergarten zur Notbetreuung. Darauf hat sie sich sehr gefreut. Ich finde es tatsächlich merkwürdig, denn ich darf noch nicht einmal selbst den Kindergarten betreten. Die "Übergabe" findet vor der Tür statt, aber die Mini macht das ganz toll.
So kann ich arbeiten gehen, der Mister ist nach wie vor im HomeOffice daheim, die Große macht diverse Aufgaben für die Schule. Darunter wieder Konferenzen. Darum kümmert sich heute aber der Gatte.
So arbeite ich in meiner Filiale, auch den ganzen Vormittag mit Mund-Nasen-Abdeckung....klappt besser als erwartet.
Am Mittag mache ich Feierabend und hole die Kleine wieder aus dem Kindergarten ab. Mit strahlendem Gesicht umarmt sie mich. Doch zu Hause merke ich, wie sehr es sie auch gefordert hat: sie lässt mich fast gar nicht los und fordert sehr intensive Kuschelzeiten ein. So haben die Große und der Mister die Gelegenheit viel Zeit zusammen zu verbringen.
Als später am Abend die Mini im Bett ist, nähe ich noch diverse Masken....
Donnerstag
Auch an diesem Tag bringe ich die Mini wieder am Morgen in den Kindergarten. Heute ist die erste Euphorie schon verflogen, aber sie mag trotzdem gehen. Gut so. So kann ich direkt wieder zur Arbeit fahren. Dort passiert eigentlich nichts aufregendes, viele Gespräche mit der Kollegin, bestellte Pasta oder Pizza zum Mittag, viel Büroarbeit.
Die Mini wird heute vom HomeOffice-arbeitenden Gatten abgeholt nachdem er mit der Großen Mittag gegessen hat (Pfannkuchen). Zum Glück konnte er sich das Auto der Nachbarn leihen, denn es schüttete gerade heftig und gewitterte....
Die Große hat noch einiges für die Schule gemacht und freut sich über ein paar Schulfreie Tage. Dennoch sind im Laufe des Tages wieder diverse mails reingekommen, die bereits Aufgaben für die kommende Woche enthalten.
Am Abend mache ich Feierabend und fahre zu meinen Lieben.
Daheim lasse ich mir vom Tag berichten und rufe dann noch ein Geburtstagskind an. Außerdem verfasse ich noch meinen Blogpost zum Monatsende.
Freitag
Feiertag. Ausschlafen für alle. Ich kann sogar etwas in meinem aktuellen Buch lesen.
Den Vormittag verbringen wir vor allem mit Aufräumen. Irgendwie ist doch deutlich mehr zu tun, weil wir eben alle fast ständig zu Hause sind.
Zur Mittagszeit stehe ich wieder in der Küche: heute gibt es Hühnerfrikassee auf Wunsch der Mini.
Da das Wetter sehr wechselhaft ist nutzen die Mädchen und der Mister eine Regenpause, um spazieren zu gehen. Ich ruhe tatsächlich mal aus.
Nach der Rückkehr spiele ich mit dem Sternchen ein paar Runden Azul.
Später am Nachmittag schaue ich dem Gatten bei der Rasenpflege vom Wohnzimmerfenster aus zu, die Große dreht noch eine Runde. Als es anfängt zu tröpfeln kommen Mini und Mister rein....dann stürmt, schüttet und hagelt es....die Große kehrt pitschnass zurück und springt erstmal unter die heiße Dusche.
Die Mini geht in die Badewanne. Damit läuten wir auch gleich das Abendprogramm ein: Schnittchen, Fernsehen, kuscheln...
Samstag
Wir schlafen wieder so richtig aus. Es ist tatsächlich bereits nach 10 Uhr als wir gemeinsam am Frühstückstisch sitzen.
Nach dem Frühstück mache ich mich gleich daran den Wunschkuchen des Wochenendes zu backen: vegane Donauwellen. Die hatte ich zu meinem Geburtstag im April gebacken und kamen besonders beim Sternchen gut an.
Die Mädchen spielen derweil stundenlang lieb miteinander. Das Mittagessen lassen wir ausfallen, weil wir so spät gefrühstückt haben.
Am Nachmittag gibt es unseren leckeren Kuchen zusammen mit unserer Corona-Familie. Wir verbringen einen lustigen Nachmittag, die Kinder genießen ihre gemeinsame Spielzeit.
Am Abend muss ich mich dann doch noch einmal auf den Weg in den Supermarkt machen. Das hatte ich den ganzen Tag vor mich hergeschoben....doch jetzt am Abend ist es schön leer im Markt.
Während ich unterwegs bin, bestellt die Familie bei unserem örtlichen Griechen ein leckeres Menü für uns. Es wird geliefert als ich gerade alle Einkäufe im Haus verräumt habe.
Der Mister und ich gönnen uns sogar einen Rotwein.
Sonntag
Heute bin ich wieder die Erste, die aufsteht gegen 8 Uhr. Ich koche Kaffee und mache es mir mit meinem Buch auf dem Sofa gemütlich. Die restliche Familie kommt viel später erst aus den Betten. Wir frühstücken zusammen, dann gehen die Mädchen spielen. Ich lese mein Buch aus. Doch heute ist die Stimmung zwischen den Kindern etwas angespannt, es wird gemeckert, gestritten und geweint. Daher versuchen wir die Mädchen erstmal getrennt voneinander in ihren Zimmern aufräumen zu lassen. Das klappt ganz gut....aber sobald sie wieder zusammen sind, kippt die Stimmung schnell wieder. So ist unsere heutige Aufräumaktion ziemlich anstrengend. Auch die Idee, dass die Mädchen gemeinsam unser LegoDuplo für den Verkauf im Internet sortieren, klappt nur semi-gut. Am Ende sortiert der Mister allein und ich beschäftige abwechselnd die Kinder.
Als sie sich allein beschäftigen, kann ich noch ein paar Mundbedeckungen nähen. Derweil wird schon unsere riesige Lego Sammlung von einem Käufer abgeholt. Das ging schnell.
Am Nachmittag fahren wir zur Oma. Wir haben mit ihr ausgemacht, nur im Garten zu sitzen mit Abstand. Sie hat sogar zwei Gartentische aufgestellt: einen für uns und einen für sie und ihren Lebensgefährten. So können wir gemeinsam Kaffee, Kakao und Kuchen genießen und alle freuen sich, dass wir uns mal wieder sehen. Es ist zwar etwas anstrengend, sich über die gesamte Terrasse hinweg zu "unterhalten", aber es tut gut, echten Kontakt zu haben. Auch die Mini hält sich an die Abstandsregeln.
Nach eineinhalb Stunden fahren wir wieder heim. Die Mini und ich kuscheln uns zusammen, der Mister macht noch einen großen Spaziergang mit dem Sternchen.
Als sie zurückkommen gibt es Abendbrot und das Abendprogramm startet.
Morgen startet eine neue Woche und es wird weitere Lockerungen geben: Die Friseure dürfen wieder öffnen sowie alle Geschäfte in Schleswig-Holstein ungeachtet der Größe. Außerdem dürfen die Spielplätze unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen wieder öffnen. In unserem Städtchen werden es von 23 Plätzen 8 sein. Auf die Umsetzung der Maßnahmen bin ich sehr gespannt.
Außerdem werden an dem Gymnasium der Großen an zwei Tagen in der Woche die 6. Klässler wieder Präsenzunterricht haben. Da das Sternchen eine 5. Klasse besucht, steht für uns weiterhin Homeschooling auf dem Programm.
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