Zum Jahresanfang und noch knapp vor Beginn des 8. Monats möchte ich meinen Bericht meiner Kugelzeit (
*Klick*) fortfahren. Denn zu schnell sind Gedanken und Gefühle vergessen....
6. Monat:
Der Bauch hatte deutlich an Umfang gewonnen. Manchmal kam ich mir schon vor, als ob ich kurz vor der Entbindung stünde. Kurzatmigkeit und vor allem extreme Müdigkeit waren noch immer Thema.
Aber es gab auch Tage, an denen ich mich besser fühlte, und ich wieder "normalen" Alltag erleben konnte...fast so, als wäre man nicht schwanger. Daher konnte ich den Kurztrip nach Köln zum 11.11. auch genießen. Selbstverständlich war es anders als sonst, eben kein (wildes) Tanzen, kein Kölsch und mit der Taxe zum Bahnhof anstatt zu Fuß. Und trotzdem....es war sooo schön. Die Kindsbewegungen nahmen zu. Nicht täglich deutlich, aber immerhin gut spürbar. Aber auch die Bänder und das Narbengewebe des vorangegangenen Kaiserschnittes waren mitunter schmerzhaft zu spüren.
Der Ultraschall im Anfang des 6.Monat zeigte wieder nicht, was es werden wollte. Daher stockte auch die Suche nach dem Namen.
Da ich bisher keinen Kontakt zu meiner alten Hebamme aufgenommen hatte, holte ich dieses in diesem Monat nach. Aber ich entschied mich gegen einen Vorbereitungskurs.
In diesem Monat holte mir mein Mann bereits alle (gut gefüllten) Klamottenkisten des Sternchens und mit ihr zusammen wühlten wir uns tagelang durch Kleidung, Spielzeug und dergleichen, um uns einen Überblick zu verschaffen.
Beim Sternchen damals war es ein wenig anders. Ich fühlte mich gut, obwohl ich im Vergleich zu einer damaligen Kollegin, die mit dem zweiten Kind im 7. Monat schwanger war, eine deutlich rundere Kugel hatte. Lediglich das Wetter (Juli/August) machte mich manchmal etwas schlapp. Im Großen und Ganzen machte es mir aber nichts aus, auch noch viel zu arbeiten, Überstunden zu machen, und und und. Von Kurzatmigkeit (außer bei einem Kundentermin in den 5. Stock ohne Fahrstuhl, lag aber eher an Unsportlichkeit) keine Spur. Die ersten deutlichen Bewegungen waren sehr sehr aufregend. Und ich weiß noch, daß mein Mann es sehr bedauerte, es nicht spüren zu können. Das Beste aber war, daß wir zu jener Zeit bereits wussten, dass es ein kleines Mädchen würde, und so die Namenssuche erleichtert wurde. Ich erinnere es nicht mehr genau, aber ich glaube zum Ende des 6. Monats waren wir uns bereits einig.
Da meine Frauenärztin damals länger Urlaub hatte, hatte ich auch zu dieser Zeit den ersten Kontakt zu Hebamme und konnte mir bei dieser Gelegenheit auch gleich das Geburtshaus ansehen und mich zu einem Vorbereitungskurs anmelden.
Bis auf einen alten Stubenwagen, in dem bereits mein Mann als Baby gelegen hatte, hatten wir noch kaum Anschaffungen gemacht.
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Huch! Die Füsse sind weg! (7. Monat) |
7. Monat
Gleich zu Beginn des 7. Monats hatte ich einen weiteren großen Ultraschalltermin, da beim vorangegangenen Mal nicht alles sichtbar war :-). Und dieses Mal war es deutlich (zumindest für die Ärztin) zu sehen: es wird wieder ein Mädchen! Das war des Sternchens großer Wunsch, und sie freut sich noch immer riesig.
Bis auf die extreme Müdigkeit ging es mir gut...und mit fortschreitendem Monat ließen auch die Schmerzen durch die Bänder bzw. das Narbengewebe nach.
Aber immer mal wieder tauchte sie wieder auf: die blöde Übelkeit (und teilweise mehr....bäh). Und Kopfschmerzen. Braucht auch kein Mensch.
Was auf jeden Fall blieb, waren allerdings schlaflose Nächte. Die Gedanken kreisten immer wieder um das Thema Geburt.
Ein Gespräch mit meiner Frauenärztin hat hier aber ein wenig Klarheit gebracht und nun warte ich (geduldig) den Vorstellungstermin in der Entbindungsklinik ab. Diesen konnte ich erst nach der 25. Woche vereinbaren, dann allerdings erst knapp 6 Wochen vor Stichtag. Da ich die Klinik bereits durch des Sternchens Geburt kenne, ist das für mich insoweit auch kein Problem.
In diesem Monat hat sich mein Mann entschieden, dieses Mal auch Elternzeit zu nehmen, was ich für eine großartige Erfindung halte!
Außerdem haben wir uns zum Ende des Monats bereits für einen (noch geheimen) Namen entschieden! Anfänglich war das ein großes Problem, aber am Ende war es dann doch eindeutig.
Und wir haben nach dem ganzen Weihnachtstrubel endlich angefangen, uns Gedanken zu machen, wann wir das neue Kinderzimmer bezugsfertig machen wollen. Ich habe bereits Listen angefertigt, was noch zu besorgen ist und wann.
Jetzt kommt er langsam, der Nestbautrieb .-) Gerade erst gestern haben wir das Beistellbett aufgebaut und an eine Wand in unserem Schlafzimmer gestellt.
Und wie war das damals beim Sternchen? Ja, es ging mir soweit gut. Am Anfang des 7. Monats machten wir uns Gedanken über Kinderzimmer und co, und schauten uns in diversen Möbelhäusern um. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, noch gaaaaanz viel Zeit zu haben.
Zuerst sollten in unserem Dachgeschoss noch zwei Zimmer ausgebaut werden. Allerdings freute ich mich auch schon darauf, nicht mehr arbeiten zu müssen und mich voll und ganz auf das letzte Trimester der Schwangerschaft zu konzentrieren. Ich hatte noch einiges an Resturlaub, also war es nicht mehr lange hin, bis ich aufhören konnte zu arbeiten.
Leider kam alles anders, als wir es uns je hätten vorstellen können.
An dem Tag, an dem wir die Kinderzimmermöbel bestellten, wurde unser Leben durch einen schlimmen Schicksalsschlag im Kreis der engsten Familie durcheinandergewirbelt. Trauer und Schmerz überschatteten die bis dahin gut verlaufene Schwangerschaft. Es zwang mich, sofort aufzuhören zu arbeiten, um ganz für die Familie da zu sein, in stillen Momenten versuchte ich mich auf mein Kind zu konzentrieren. Meiner Tochter ging es zu jedem Zeitpunkt gut, doch es war schwer, beiderlei Gefühl zuzulassen: Trauer und Freude.
Und als wollte sie ein Zeichen der Hoffnung setzen, waren es immer wieder ihre heftigen Bewegungen, die auch meiner Familie Kraft gaben.
Aus diesen positiven Reaktionen heraus, war es auch für meinen Mann und mich möglich, trotz dieser schweren Phase gestärkt nach vorne zu schauen. Auch für die Monate, die noch vor uns lagen.
Ich gebe zu, das war jetzt nicht so einfach, die Gedanken jener Zeit zusammenzufassen. Und ich sitze mit den Erinnerungen hier mit einem dicken Kloß im Hals. Aber ich weiß auch, was uns das Leben weiterhin geschenkt hat, und welche Energien freigesetzt werden können.
Und deswegen freue ich mich schon darauf, über die kommenden Monate berichten zu können :-))