Wie immer in den letzten Wochen gibt es nochmal einen Rückblick auf die letzten Lockdown Wochen in 2021. Die Wochen 10 und 11 liegen nun hinter uns.
Der Mister war nach wie vor nur sehr selten und stundenweise im echten Büro in der großen Stadt. Er achtet sehr darauf, wirklich niemandem zu begegnen, denn wie schon vorher mal geschrieben, seine Firma ist da nicht so gut aufgestellt....
Die Große hat wie alle Jahrgänge 1-6 in Schleswig-Holstein in KW 10 wieder mit dem Präsenzunterricht begonnen. Sogar Sportunterricht findet statt. Die üblichen Hygieneregeln gelten weiter, soll heißen, feste Klassenräume, feste zugeordnete Plätze auf dem Schulhof, verschobener Unterrichtsbeginn (im Vergleich zu den Abschlussklassen), Einbahnstraßensystem, Lüften. Einzig die Abstandsregel ist innerhalb der Kohorte (immerhin Jahrgänge 5 und 6) aufgehoben und auch die Mensa hat geschlossen. Auf Grund ihrer aktuell noch immer eingeschränkten Mobilität müssen wir sie zur Schule fahren und auch wieder abholen. Dort fällt vor allem auf, dass das Verkehrschaos deutlich zugenommen hat, da die Eltern von "Buskindern" ihre Sprösslinge nun auch zur Schule fahren. Zumindest da wo es möglich ist. Die Große selbst freut sich über den Präsenzunterricht, auch wenn es deutlich anstrengender ist und auch direkt Termine für Klassenarbeiten angesetzt wurden. Und ja, es klappt alles überraschend gut. In KW 11 hat sich aber in Nachbarkreisen wieder etwas getan, denn dort stiegen die Fallzahlen deutlich an, vor allem in Kitas und Schulen. Auch in unserem Kreis gibt es steigende Inzidenzen, allerdings waren hier vermehrt Ansteckungen in Firmen. In den Nachbarkreisen ist man daher wieder in den Stufen 1-6 in den Wechselunterricht übergegangen, die Abschlussklassen bleiben in Präsenz und alle anderen im Homeschooling. Bei uns gehen seit KW 11 wieder ALLE anderen im Wechselunterricht zur Schule. Bisher ist noch alles gut gegangen......warten wir es ab.
Die Mini hatte keine Veränderungen zur Woche 9. Sie geht täglich in die Kita, freut sich auf alle Kinder und trägt alles mit Fassung. Durch die gestiegenen Inzidenzen sind in den Nachbarkreisenn wieder nur Notbetreuungen möglich, auch hier werden wir die Entwicklungen der nächsten Zeit abwarten müssen, ob es bei uns auch noch so kommt.
In meinem Job ist auch alles unverändert. Noch. Denn ich arbeite im Kreisgebiet mit den aktuell höchsten Inzidenzen. Mit meinem Vorgesetztem haben wir in der letzten Woche schon darüber gesprochen, was es im Akutfall für uns bedeuten würde. Aber große Einschränkungen sehe ich da nicht, ausser das nur noch EIN Kunde zu einem Beratungsgespräch kommen darf, soll heißen Ehepaare darf ich dann nicht mehr gemeinsam empfangen. Aus der Erfahrung von anderen Filialen wissen wir bereits, dass das keine großen Probleme bereitet. Die meisten wollten ohnehin schon nur noch Telefonberatungen oder aber eben allein kommen.
Die alltäglichen Besorgungen liefen in gewohnter Weise: einmal den Kompletteinkauf am Montag für die ganze Woche, restliche Besorgungen gern am Freitag auf dem Wochenmarkt. Aber da seit KW 10 in Schleswig-Holstein die Einzelhändler wieder öffnen durften, war ich tatsächlich direkt am Montag in einem (fast leerem) Bekleidungsgeschäft in unserer Stadt und habe den Kindern ein paar Kleidungsstücke gekauft, da sie so gewachsen sind. Und ich hatte am Montag meinen Friseurtermin und war fast die einzige Kundin im Salon. Außerdem bin ich im Laufe der Woche im Gartenmarkt gewesen, um einige wenige Frühjahrsblüher zu kaufen. Auch dort wurde strikt auf die Einhaltung der Vorschriften geachtet. Von Bekannten und Freunden hatte ich allerdings schon gehört, dass sie entweder selbst bereits shoppen waren oder aber lange Schlangen vor Geschäften gesehen haben. Nun sind aber auch in unserem Bundesland die Inzidenzen wieder gestiegen, so dass es in allen Kreisen unseres Landes, die eine Inzidenz über 50 haben nur noch click &meet Angebote gibt. Ich bin da sehr zwiegespalten, denn ich glaube, dass die meisten Einzelhändler von den Konzepten her gut aufgestellt waren und so Ansteckungen nicht wirklich im Einzelhandel stattfinden. Sicherlich mag das in malls oder in outlet-centern anders aussehen, zwar gute Konzepte, aber insgesamt zuviele Menschen unterwegs.
Im privaten Bereich sind wir nach wie vor auch verhältnismässig streng aufgestellt, auch wenn es Lockerungen gab. Wir sehen im Bekannten- und Freundeskreis Familien, die sich wechselnd mit anderen treffen. Das ist ja alles erlaubt, verteilt sich dann aber auch wieder auf viele, wenn ich täglich einen anderen Haushalt treffe. Wir haben nach wie vor unsere festen Kontakte, die sich auf unsere Coronafamilie und einem Freund des Mannes, meiner Freundin und die Freundin der Großen beschränken. Und wir fahren damit bisher auch gut. Natürlich würden sich gerade die Mädchen freuen, ihre Omas wieder in den Arm zu nehmen, oder sie überhaupt mal zu sehen. Natürlich würden sie sich freuen, wenn sie sich auch mal wieder mit anderen treffen könnten. Natürlich wollen wir alle unser altes Leben zurück. Aber wir halten zusammen, wir sprechen, wir lassen uns neue Sachen einfallen, wir gehen diesen Weg gemeinsam. Meinen Kindern hilft es zu wissen, dass sie mit ihren Sorgen darüber nicht allein sind. Und ja, die Luft ist dünn geworden, Entscheidungen manchmal schwer zu verstehen, aber das zeige ich meinen Kindern nicht, sondern versuche zu erklären, warum welche Entscheidung getroffen wird. Von allen Seiten. Bisher hat das alles immer gut geklappt, denn ich sehe es nach wie vor so: Wir haben hier als Familie noch Glück: Haus und Garten, eine bewusst ausgesuchte Virusgemeinschaft mit unserer Coronafamilie, den Anspruch auf Notbetreuung für die Mini, eine (auch politisch) sehr interessierte und aufgeklärte Große, ein Bundesland mit niedrigen Inzidenzen und und und. Und trotzdem nervt es alles und ich mache mir Gedanken und wünschte, dass es schneller ginge, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Und ja, gerade die Verlässlichkeit ist es, die Planbarkeit, die mir besonders fehlen.
Heute wird in der Ministerpräsidentenkonferenz wieder beschlossen. Und es sieht danach aus, dass der lockdown weitergeht. Wieder warten, auf das was da kommt.