Wir hatten schon tolle Urlaubstage, über die ich bereits berichtete, und nun kamen wir schon langsam zum Ende unserer Reise. Noch einmal konnten alle ihre Wünsch äußern und daraus versuchten wir die nächsten Tage zu planen.
Drei von vier Familienmitgliedern wollten gern mit einem Schiff über den Bodensee fahren, zwei von vieren auch noch einmal das Bahnticket nutzen.
So entschieden wir uns für Radolfzell. Diesen Ort konnten wir bequem mit der Bahn erreichen und von dort eine Schifffahrt auf die Insel Reichenau antreten. Vielleicht lag es daran, dass wir nicht so hohe Erwartungen hatten, doch Radolfzell hat uns wirklich sehr gut gefallen. Ein schöner Promenadenweg mit einem großen Wasserspielplatz, eine bezaubernde Altstadt, nette Cafes und einem Bahnhof direkt am Bodensee. Diese Stadt hat mir so gut gefallen, dass ich es bedauerte, nicht noch mehr Zeit hier verbringen zu können.
Aber wir hatten bereits unsere Schiffstickets gebucht und machten uns auf mit vielen anderen Fahrgästen zur Insel Reichenau. Auf der Schifffahrt saßen wir neben einer sehr netten Dame aus Radolfzell, die uns mit vielen Infos über die Region und den Bodensee versorgte. Wir hatten keinen genauen Plan der Insel und wollten einfach nur mal schauen, was es dort zu sehen gibt. Unser Weg führte einmal quer über die Insel, vorbei an vielen Obst- und Gemüseanbauflächen. Wir kamen direkt zum Münster, und selbstverständlich wollten wir wie immer in Kirchen eine Kerze dort anzünden. Und dieser Münster überraschte uns, das durch die Oberlichter einfallende Licht, die Schlichtheit, die Holzdecke, die Größe....! Ich hätte noch soviel länger hier verweilen können. Auch die Mini war sehr angetan und saß wie schon im Kloster Birnau andächtig immer mal wieder in den Reihen. Besonders angetan hatten es ihr die Darstellungen von Maria und Jesus. Auch wenn immer denke, dass der gekreuzigte Jesus doch ein wenig zu brutal erscheint, scheint es der Mini nicht viel auszumachen, es gehört für sie eben einfach dazu. Sie stellt viele Fragen und ich versuche es ihr so gut es geht zu beantworten.
Aber auch außerhalb des Münsters fanden wir einen wunderschönen ruhigen Hinterhof vor mit einem Brunnen, der besonders den Mädchen gefiel. Beide Orte hatten für mich etwas ganz Besonderes, etwas Beruhigendes. Und das nicht nur für mich, ich merkte die Entspannung deutlich bei allen Familienmitgliedern.
Wir erkundeten den weiteren Weg und besuchten den Klostergarten und den Yachthafen. Und schon ging unser Weg wieder zurück, um das Schiff zurück nach Radolfzell nehmen zu können. Die Wartezeit vertrieben sich die Mädchen mit den Füßen im Wasser. Das war wieder ein besonderer Ausflugstag.
Unseren vorletzten Reisetag hatten wir schon ein paar Tage vorher so eingeplant. Es sollte auf jeden Fall wieder eine anspruchsvollere Wanderung werden. Die Wahl fiel auf die Sauschwänzlebahn im Schwarzwald mit anschließender Wanderung. Auch hier war im Reiseführer die Rede davon erst zu wandern und dann die Bahn zurück zu nehmen, aber wir entschieden es anders herum zu wagen. Und das war definitiv die richtige Entscheidung. So liefen wir nämlich mehr bergab als bergauf auf sehr sehr unterschiedlichen Wegen. Das wäre für die Mini sicher zu schwer und anstrengend gewesen. Zumal es nach wie vor sehr warm war.
In den Wutachflühen wollten wir einen schmalen Pfad abwärts nehmen. Doch hier mussten wir tatsächlich abbrechen und umdrehen. Mit der Mini war der Weg einfach zu gefährlich, selbst wir kamen eine paar Mal auf dem ausgetrocknetem mit Nadeln übersäten Weg ins Rutschen.
So nahmen wir den "Schlechtwetterweg" und kamen viel besser voran. Eine Rast an der Wutach inklusive.
Das war wieder ein toller Wandertag.
Am letzten Tag hatten wir uns die letzte Ruine in der Nähe unseres Feriendomizils ausgesucht: den Hohentwiel. Aus Zeitgründen entschieden wir, dass wir mit dem Auto hoch fuhren und dort parken. Das war auch absolut die richtige Entscheidung, ich bin nicht sicher, ob die Mini sonst noch bis zur Burg hochgekommen wäre.
Es ist nämlich so, dass man ab dem Parkplatz nur noch zu Fuß hochkommt und der asphaltierte Weg schon recht steil ist. Um die komplette Burg ansehen zu können, ist es aber notwendig bereits dort unten das Einlassticket zu kaufen.
Und auch ab dem Drehkreuz bis ganz hoch hinauf ist der Weg noch recht anspruchsvoll für kleine Kinderbeine. Aber der Weg lohnt sich in jeder Hinsicht! Ein traumhafter Ausblick, tolle Burganlagen, in jedem Winkel gibt es Neues zu entdecken.
Eine absolute Empfehlung von uns! Diese Burg hat uns richtig gut gefallen und war der perfekte Abschluss ehe wir uns am Abend bereits wieder auf in den Norden machten.