Unser Pfingstwochenende haben wir zum Teil in Berlin verbracht.
Das Sternchen hatte sich sehr gewünscht, die Hauptstadt zu sehen, schließlich behandelten sie in der Schule gerade das Thema Hauptstädte, Länder, Bundesländer... .
So haben wir uns Anfang April entschieden, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
Und nun, an Pfingsten war es dann endlich soweit.
Gewohnt haben wir in einem Hotel am Berliner Ostbahnhof. Doch auch wenn der Bahnhof in direkter Nähe war, sind wir tatsächlich mit dem Auto nach Berlin gefahren. Das hatte einfach den Grund, das die günstigen Bahntickets zu so unmöglichen Zeiten angeboten wurden, das wir im Prinzip nicht mehr viel vom Tag gehabt hätten, oder so früh mit den Mädchen hätten losfahren müssen (und dann noch kein Zimmer im Hotel beziehen könnten), das der Tag für uns alle sehr anstrengend gewesen wäre. Und die anderen Preise...naja, da muss ich echt sagen: Schade, Deutsche Bahn, dass die Tickets deutlich teurer waren, als die Fahrtkosten mit dem Auto.
Am Samstag früh am Morgen ging es für uns also los in die Hauptstadt, gute Uhrzeit: kaum Verkehr, keine Staus, entspannte Kinder, entspannte Eltern. Das Hotelzimmer war erwartungsgemäß noch nicht bezugsfertig, das störte uns aber nicht, denn wir ließen unser Gepäck einfach im Auto.
Mit Handgepäck ausgestattet, machten wir uns sofort auf zum ersten Programmpunkt: Die East Side Gallery.
Für das Sternchen wurde nun das Thema "Mauer" zum erstem Mal fühlbar und greifbarer.
Wir schauten uns ausgiebig die Kunstwerke an, besprachen ihre Bedeutungen und bestaunten Touristen aus aller Welt.
Das Sternchen war beeindruckt von der Vielfalt der Menschen, so bunt, so laut, so viele. Natürlich hat sie schon andere Städte gesehen, insbesondere Hamburg kennen wir ja gut, aber Berlin ist dann doch noch einmal was ganz anderes.
Der Weg führte uns weiter über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg. Die Mini habe ich übrigens fast die ganze Zeit über getragen. Das war mal wieder schön, wenn auch anstrengend.
In Kreuzberg spazierten wir durch die Straßen, bewunderten Altbauten, "Straßenkunst" und Kirchen.
In einem kleinen Burgerladen aßen wir superleckere Burger. Das war richtig richtig gut.
Gestärkt ging es weiter mit unserem Spaziergang durch Kreuzberg.
Da an diesem Samstag der Kinderkarneval des Karnevals der Kulturen stattfand, sahen wir uns auch diesen Umzug an, aber zum Görlitzer Park wollten wir dann nicht wieder mit zurücklaufen.
So schlenderten wir weiter, aßen ein Eis, wunderten uns über gesperrte Straßen, gerieten in eine Mini-Demo über die selbst die Polizisten schmunzelten, stöberten in einem outlet und machten uns dann auf den Weg zum Hotel.
Nach dem Check-In ruhten wir uns erstmal einen Moment aus. Doch bald darauf ging es schon mit der Bahn zu unseren in Berlin lebenden Bekannten, die uns ihr neues Heim zeigen wollten.
Das hat mir besonders gut gefallen: Obwohl ihr Häuschen sehr zentral liegt, lässt sich dort kaum vermuten, dass man in der Großstadt ist.
Von dort machten wir uns gemeinsam mit unseren Bekannten auf in die Innenstadt.
Das Sternchen wollte unbedingt den Fernsehturm sehen und war schwer beeindruckt ob der Größe. Außerdem bestaunte sie die Weltzeituhr am Alexanderplatz und ließ sich von unseren Bekannten geduldig alles erklären.
Wir genossen ein gemeinsames Abendessen im Brauhaus und spazierten anschließend weiter durch die Straßen.
An der Straßenbahn verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und schlenderten zurück zum Hotel.
Ich war echt gespannt, wie die Nacht werden würde, so zu viert in einem Raum, aber ich wurde positiv überrascht. Die Kinder schliefen sehr sehr zügig ein und waren auch sehr entspannte Schläfer.
Dennoch schlief ich eher unruhig.
Am nächsten Tag nach dem Hotelfrühstück machten wir uns wieder auf zum Bahnhof. Dort schlenderten wir erst einmal über einen Flohmarkt und setzten uns dann in die Bahn Richtung Friedrichstrasse. Von dort spazierten wir durch die Strassen, an der rückwärtigen Seite der Staatsbibliothek und der Humboldt Universität vorbei, So gelangten wir fast automatisch zum Lustgarten mit Blick auf den Berliner Dom.
Dort waren natürlich schon diverse Touristen versammelt. Das Sternchen war sogar so entzückt, dass sie gern das Gebäude von innen gesehen hätte. Leider war gerade Gottesdienst und eine Besichtigung erst in über einer Stunde möglich. Daher entschieden wir das für einen späteren Berlin-Besuch einzuplanen.
Über die Schlossbrücke mit ihren göttlichen Statuen führte uns der Weg weiter zur Straße Unter den Linden.
Vorbei an der Oper, der Universität und schon den Blick auf das Brandenburger Tor gerichtet, welches DAS erklärte Ziel für die Grosse war. Zwischendurch pausierten wir auf einer Parkbank und beobachteten bei einem Eis das Treiben der Stadt. Wir sahen Kutschen, Trabbis, Touristen aus aller Welt.
Auf unserem weiteren Weg erklärte ich dem Sternchen den Sinn von Botschaften und zeigte ihr die Gebäude und Landesflaggen. Dann endlich waren wir am Pariser Platz angekommen und das Sternchen zeigte sich beeindruckt von der Größe des Tores.
Ich las ihr aus unserem Reiseführer einige Informationen vor. Doch sie wollte dem Trubel lieber entfliehen, so gingen wir weiter in den Park, der nun angenehmen Schatten spendete. Dort sahen wir uns eine Gedenkstätte an, auf deren Bodensteinen alle Namen der Konzentrationslager graviert waren.
Das fand auch ich wieder sehr beklemmend, das Sternchen stellte vorsichtige Fragen, die ich ihr versuchte zu erläutern.
Der Weg durch den Park führte uns dann zum ersehnten Punkt Nummer zwei: das Reichstagsgebäude, welches mir erstaunlich leer vorkam.
Doch wir schauten es uns nur kurz von aussen an. Die Mini war gerade sehr müde, so dass wir weiterzogen Richtung Paul Löbe Haus. Dort war es sehr leer und unter dem Vordach angenehm schattig. Mit Blick auf das Kanzleramt fiel die Mini tatsächlich endlich in den Schlaf.
So hatten wir auch die Gelegenheit unseren Spaziergang fortzusetzen und liefen einfach ohne großen Plan weiter und landeten in der Nähe des Hauptbahnhofes. Da die Große schon sehr der Hunger plagte, kehrten wir auf einen Döner oder Türkische Pizza ein. Da wurde sogar die Kleinste wieder wach und ich konnte meine Schultern entlasten.
Vom Hauptbahnhof ging es wieder mit der Bahn ein paar Stationen weiter. Wieder führte uns der Weg in den Park, dort verbrachten wir auf dem Spielplatz eine gute Weile.
Dann schlenderten wir durch die Parkanlage immer am Sitz des Bundespräsidenten entlang. Es war tatsächlich sehr ruhig im Park, nur auf den Liegewiesen waren viele Familien versammelt. Als wir aus dem Park traten, gingen wir am Bundespräsidentensitz vorbei und schauten uns anschliessend Bellevue an.
Dann schlenderten wir wieder ein gutes Stück zurück und machten uns auf zur Siegessäule. Darauf freute sich das Sternchen wieder. Unsere Berliner Bekannten hatten uns tags zuvor empfohlen, auf die Siegessäule zu steigen, um den Blick zu genießen.
Ich war hochmotiviert, und das obwohl ich die Mini gerade wieder einmal auf dem Rücken trug. Anfangs war es auch nicht so schlimm, doch es wurden immer mehr Menschen und teilweise dadurch sehr eng. So tauschten der Mister und ich schnell, er nahm die Kleine und ich den Rucksack. So versuchten wir weiter hochzukommen.
Endlich oben angekommen, gab es kein vor und zurück. Das gefiel der Großen und mir so gar nicht. Wir konnten nicht wirklich etwas sehen und beschlossen schnell wieder abzusteigen. Gar nicht so einfach bei all den Menschen. Daher gibt es auch keinerlei Fotos von oben!
Wir waren einfach froh, wieder aus dem Gedränge zu kommen und warteten auf der ersten Plattform auf den Mister und die Mini. Auch er sagte, dass es kaum möglich war einen Blick zu werfen, da sich niemand wirklich bewegte und alle nur im "Eingangsbereich" standen.
Auf den Aussentreppen der Siegessäule ließen wir uns, wie viele andere auch, nieder und verschnauften erst einmal.
Gemeinsam entschieden wir, wieder durch den Park zurückzulaufen und in der Nähe der S-Bahn Station ein Eis zu essen. Das hatten wir uns nach diesem Tag auch echt verdient :-)
Mit der Bahn ging es wieder zum Ostbahnhof. Dort kauften wir noch ein paar Getränke und ruhten uns im Hotelzimmer kurz aus. Da wir nicht sonderlich hungrig waren, gingen wir mit ein wenig Laugengebäck und unseren Getränken zur Spree und konnten den Klängen des Watergate-Festivals lauschen (und die Feiernden beobachten, denn es war direkt gegenüber). Nach unserem "Mahl" schlenderten wir an der Spree weiter und liefen an der East-Side Gallery wieder zurück zum Hotel.
Die Nacht war wieder sehr unruhig, dieses Mal aber ausgelöst durch heftigen Regen und Gewitter.
Am nächsten Morgen war der Himmel wolkenverhangen, aber es regnete nicht mehr wirklich. So konnten wir nach dem Frühstück erstmal auschecken und unser Gepäck im Auto verstauen.
Wir machten uns auf den Weg zum Potsdamer Platz. Wir wollten dem Sternchen veranschaulichen, wie der Platz zu Zeiten der Mauer aussah. Das war dort wunderbar an Schautafeln zu sehen.
Wir zeigten ihr das Sony Center und spazierten weiter durch weitgehend leere Straßen. Zwischendurch spielten wir Promi-Raten am Boulevard der Stars.
Irgendwann hatten wir uns ein wenig verzettelt und die Lust der Kinder auf lange Spaziergänge war nicht mehr groß. So nahmen wir den nächsten Bus zum Hauptbahnhof. Von dort ging es weiter zur Friedrichstrasse, denn die Große interessierte sich noch für den Checkpoint Charlie.
Die Klischeefotos, die dort gegen Bezahlung gemacht werden, fand sie sehr albern, aber die Ausstellung an der Strassenecke fand sie zum Teil sehr interessant. Hier konnte sie klarer sehen, was die städtische Grenze bedeutete und wie der Verlauf war.
Wir spazierten weiter abseits der Touristenmengen und gelangten an den Gendarmenmarkt. Dort ließen wir uns mal wieder ein Eis schmecken und machten uns dann mit der Bahn auf zu unserem Auto.
Aber eins steht für die Große fest: Sie möchte noch viel mehr Berlin erleben!
Vielen Dank für deinen Bericht.
AntwortenLöschenUnsere Große möchte auch sehr gerne Berlin sehen. Da sie von Berlin ais im Sommer mit den Pfadfindern nach Portugal fliegt, fahren wir einen Tag eher hin und schauen uns mit allen drei Kindern Berlin an. Das wird sicher spannend und anstrengend.
LG von TAC