In den Osterferien sind wir mal wieder verreist. Da wir Schleswig-Holsteiner drei Wochen Ferien hatten, ging es für uns in der letzten Woche nach Rügen. Herrlich, denn die Insel war noch leer und ich vermag es mir gar nicht vorzustellen, welcher Trubel dort im Sommer herrschen muss.
Tatsächlich war ich bisher noch nicht auf dieser tollen Insel, hatte es aber immer auf meiner "Möchte-ich-unbedingt-mal-hin - Liste".
Der Mister hatte unsere Unterkunft über seinen Arbeitgeber rabattiert buchen können und so kamen wir in den Genuss einer Ferienwohnung in Prora. Nun, Genuss dahingehend, dass wir fast allein in unserem Hausabschnitt waren und wir von der Terrasse einen direkten Strandzugang hatten. Auf Grund der Größe des unfassbar gigantischen Komplexes möchte ich nicht wissen, was dort los ist, wenn sich dort viele viele Urlauber tummeln, an Ruhe kann man da sicher nicht denken. Davon mal abgesehen, sind die Wohnungen schon eher sehr hochwertig ausgestattet und sicher im Sommer nicht mehr so erschwinglich. Und auch der Ausbau selbst ist sicher auch kritisch zu betrachten.
Am Anreisetag machten wir uns erstmal mit der Anlage vertraut und staunten über die Größe und den Kontrast von Ausbau und Leerstand.
Der Strand ist toll und zu dieser Jahreszeit noch sehr leer und bietet auch einen tollen Promenadenweg nach Binz.
Das war am nächsten Tag auch das Ziel, die Sonne lachte vom Himmel und so nutzten wir das schöne Wetter, um am Strand nach Binz zu spazieren. Im Ort stärkten wir uns mit leckerem Eis, genossen die Sicht von der Kirche und liefen den Promenadenweg zurück nach Prora. An "unserem" Strandabschnitt genossen wir Sonne, Wind und Wellen im Strandkorb.
Auch der folgende Tag war wieder sonnig, daher begannen wir unsere Tour in Sassnitz. Wir wanderten am Ufer der Steilküste entlang, immer mit Blick auf die Kreidefelsen.
Der Weg führte später hinauf auf den Hochuferweg im Nationalpark Jasmund. Der Wanderweg ist toll, immer an der Küste entlang, mal ein wenig mehr inseleinwärts, mal mit spektakulären Aussichten. Der Wald ist wunderschön, der Weg abwechslungsreich. Gut zu Fuß sollte man auf jeden Fall sein.
Auch hier machte sich die Leere der Insel bezahlt, natürlich war der ein oder andere Wanderer unterwegs, aber wir waren auch vielfach allein und konnten so alles genießen. Besonders gefallen hat mir der Aussichtspunkt Victoria Sicht. Im Sommer muss man sich diesen Platz gewiss mit vielen vielen anderen Menschen teilen, doch an diesem Tag waren es gerade mal eine Handvoll netter Leute.
Auch den Königsstuhl ließen wir uns nicht entgehen und hier ließ sich wirklich erahnen, welche Massen hier in der Hochsaison zugegen sein müssen. Aktuell befindet sich noch einiges im Aufbau bzw Umbau auf dem Gelände. Der Eintrittspreis ist okay, wenn man bedenkt, dass man nicht nur den Skywalk betreten kann sondern auch das tolle Museum bzw. Ausstellung ansehen kann. Und auch hier waren wir bis auf wenige Menschen allein, auf dem Skywalk sogar ganz allein.
Es war einfach perfekt, um in Ruhe alles zu erkunden und zu genießen. Da die Mini den Weg nicht mehr zurückgeschafft hätte, sind wir mit dem Bus zurück nach Sassnitz gefahren. Das war wirklich ein toller Tag.
Am folgenden Tag war der Himmel grau und es stürmte. So besuchten wir nur recht kurz den Strand und blieben zunächst in Prora. Wir schauten uns die Sandskulpturen-Ausstellung an (joa, schon beeindruckend, aber doch sehr kurz, dafür schon recht teuer) und statteten der angrenzenden Bücherhalle einen Besuch ab. Am Nachmittag machten wir noch eine Einkaufstour nach Bergen. Die Inselhauptstadt hat uns nicht wirklich überzeugt vielleicht haben wir uns aber auch nur die falschen Dinge angesehen. :-)
Sonne und Wind versprach der nächste Tag und somit war das Ausflugsziel Kap Arkona. Hier wurde einem wirklich bewusst, wie leer die Insel tatsächlich war, denn dort ist alles auf Tourismus ausgelegt. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, ein riesiger Parkplatz und allerlei Nippes liegen auf dem Weg zu den Leuchttürmen. Zum ersten Mal waren wir auch nicht allein, wenngleich wir von einem Andrang noch weit entfernt waren. Wir wanderten erstmal Richtung Leuchttürme und kamen an den für mich wunderschönsten Ort der Reise: Gellort, der nördlichste Punkt Rügens. Der Ausblick war so wunderschön und unten am Fuß der Steilküste war es so traumhaft, ich konnte mich von diesem rauen Plätzchen gar nicht losreißen.
Doch irgendwann drängte die Familie zum Weitergehen und so spazierten wir wieder oberhalb zu den Leuchttürmen. Joa, gesehen und auf meiner Liste abgehakt, dafür ging es ein Stückchen weiter wieder runter ans Wasser. Hier ließen sich tolle Sttrandschätze entdecken: Seeglas, Donnerkeile, Fossilien.
Wir wanderten immer weiter am Wasser entlang bis wir irgendwann wieder den Weg Richtung Parkplatz einschlugen. Das war ein toller Ausflug, der vor allem direkt am Wasser sehr viel Spaß gemacht hat.
Am Abend genossen der Mister und ich in unserem Strandkorb noch ein Gläschen Champagner und stießen aufs Leben an.
Auch am nächsten Tag lachte die Sonne vom Himmel. Dieses Mal entschieden wir uns für eine Wanderung von Binz nach Sellin. Eigentlich planten wir auch am Wasser zu laufen, doch irgendwann ging es einfach nicht mehr (ungefährlich) weiter. So suchten wir uns einen Aufgang zum Hochwanderweg und liefen oberhalb der Steilküste entlang.
Auch hier ist der Weg ähnlich beschaffen, wie am Hochuferweg im Nationalpark Jasmund: Tolle Aussichten, vielleicht etwas weniger "abgesichert" und abwechslungsreich. Oberhalb der Seebrück Sellins endet der Weg.
Wir erkundeten die Seebrücke und den Ort. Mit dem Bus ging es wieder zurück nach Binz. Wieder ein toller Tag, der zu Ende ging.
Da es am nächsten Tag heftig regnete und die Mini sich einen Schwimmbad-Besuch wünschte, erfüllte der Mister ihr diesen Wunsch. Die Große und ich verbrachten sehr informative Stunden im Prora Dokumentationszentrum. Gerade ist dort die Sonderausstellung zur Wannsee-Konferenz beendet worden, die mich heftig beeindruckt hat. Sonderausstellungen gibt es dort laufend, aktuell das Schicksal der Juden aus Dänemark im Oktober 1943. Die komplette Ausstellung hat die Große und mich in den Bann gezogen, wenngleich wir uns eine andere "Sortierung" gewünscht hätten. Eine Führung lohnt sich auf jeden Fall, denn so erfährt man noch viel mehr Dinge rund um Prora. Man sollte sich ausreichend Zeit für das Dokumentationszentrum nehmen, es lohnt sich sehr! Grundsätzlich sollten wir uns alle wieder mehr mit diesen Themen beschäftigen.....
Nun kommen wir bereits zu unserem Abreisetag, an dem wir das zumindest trockene Wetter nutzten, um uns das Jagdschloss Granitz anzusehen. Ein tolles Schloss mit einem schönen Museum und einer grandiosen Aussicht über Rügen. Schöner wäre es sicher bei Sonnenschein gewesen, aber auch so hat es uns gut gefallen.
Ein toller Abschluss einer wunderbaren Woche auf Rügen.
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