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Mittwoch, 1. April 2020

Ausnahmeferien Tag 15-17

Heute gibt es wieder ein update über unsere letzten Tage in den Ausnahmeferien.

Montag

Mein Wecker klingelt in der Früh. Ab heute muss ich wieder los zur Arbeit. Leise mache ich mich für den Tag fertig, dann wecke ich den Mister.
Während er wach wird und die Mädchen weckt, decke ich in der Küche den Tisch. Draussen schneit es dicke Flocken.
Es ist schön, dass wir noch schnell gemeinsam frühstücken können, dann geht es für mich aber raus in den Schnee.
Zum Glück ist ja nicht viel Verkehr, sonst würde ich vermutlich ob des Wintereinbruchs viel länger zur Arbeit brauchen, als sonst.
So komme ich kurz vor neun Uhr in der Filiale an. Diese ist offiziell geschlossen, soll aber für Telefon und mailverkehr besetzt sein. Ein Wachmann wird mich unterstützen, um aufzupassen, dass Kunden den Mindestabstand einhalten und nicht einfach in mein Büro stürmen....
Und wie sich im Laufe des Vormittages herausstellt, ist das auch ganz gut so. Ich habe auch sehr viel zu tun, viele viele Anfragen per Telefon und Aufträge per mail. Ohne Mittagspause arbeite ich durch, denn so kann ich früher Feierabend machen. Zwischendurch erhalte ich sehr winterliche Bilder von unseren Schlittenfahrenden Mädchen. Der Mister hat entschieden, die Schulstunde für die Große zu verschieben und den Zweistundenwinter auszunutzen.
Zum Feierabend am Nachmittag schickt der Mister mir noch eine Einkaufsliste.
Auf dem Heimweg liegt ein Supermarkt, der immer gut bestückt ist, dort halte ich an. Gleich am Eingang werde ich gebeten, meine Hände zu desinfizieren.
Im Geschäft bekomme ich alles außer Kidneybohnen. Beim Verstauen der Einkäufe im Auto spreche ich noch mit einer anderen Kundin über die Corona Situation.
Dann geht es endlich heim. Zu Hause erwartet mich die Familie freudig. Erstmal mache ich mir schnell ein paar Nudeln warm. Doch zum Essen habe ich direkt die Mini im Arm und erzähle nebenbei vom Tag mit dem Gatten. Bis hierhin hatte die Familie Schneespaß, hat zusammen Mittag gekocht, die Große hat Englischaufgaben gemacht und sie hatten eine gute Zeit.
Nach dem Essen kuschle ich mich mit der Mini auf das Sofa. Die Große kommt dazu und lässt sich von mir noch einmal die Strickliesel zeigen. Ich hole mein eigenes Strickzeug hervor. So geht es in den Abend.
Der Mister bringt später die Mini ins Bett, das Sternchen und ich sehen noch ein wenig Fern.




Dienstag


Ein neuer Arbeitstag für mich. Also stehe ich wieder leise auf am Morgen. Erst zur Frühstückszeit kommt der Mister dazu. Die Mädchen sollen gern noch ein wenig schlafen. Wir beide trinken einen Kaffee zusammen, dann mache ich mich auf den Weg.
Heute ist es in der Filiale etwas ruhiger. Dennoch habe ich sehr viel zu tun. Viele Menschen haben inzwischen verstanden, dass wir online oder per Telefon erreichbar sind.
Zwischendurch halte ich Kontakt zum Mister. Die Stimmung scheint angespannt, sie müssen sich eben jetzt noch einmal neu zusammenfinden.
Mittags esse ich einen kleinen Salat und ein wenig Schokolade. Kurz vor Feierabend schickt mir der Gatte eine Nachricht, dass noch Milch fehlt. Die hatte ich gestern vergessen. Und wenn ich schon unterwegs sei, dann könne ich direkt Tomatenmark, Zwiebeln und Knoblauch mitbringen, das sei inzwischen leer.
Ich steuere also zum Discounter. Und auch hier wieder das Bild, was ich vor einiger Zeit schon sah: der Abstand wird trotz Markierungen viel weniger eingehalten. Ich bin abermals froh, dass ich schnell dort rauskann.....
Als ich in unsere Straße einbiege, sehe ich unsere Nachbarn und die Kinder draussen. Meine Tochter spielt mittendrin in einem großen Schneehaufen, den sie am Vortag zusammengetragen hatten. Wir tauschen uns über die neuesten Neuigkeiten aus. Einige Spaziergänger kommen an uns vorbei. Soviele Leute habe ich lange nicht in unserer Straße gesehen :-)
Im Haus verräumt der Mister die Einkäufe und ich darf mir das restliche Mittagessen warm machen. Ich erfahre derweil, dass die Kleine Bügelperlenbilder gesteckt hat, die Große Mathe und Englischaufgaben erledigt hat und der Gatte die Bäder geputzt hat. Sehr schön. Scheint zu helfen, dass ich immer eine ToDo Liste hinlege.
Das Aufräumen der Küche übernehme ich, der Hausherr hat noch einen Krankengymnastiktermin.
Die Kinder tragen in unser Corona-Tagebuch ein.
Nach getaner Arbeit kuscheln wir uns im Wohnzimmer ein, der Mister kommt am Abend dazu.


Mittwoch

Alltag für mich. Noch vor allen anderen stehe ich am Morgen auf, mache mich leise fertig für den Tag. In der Küche decke ich den Frühstückstisch, heute mit Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren, die ich gestern im Supermarkt mitgenommen hatte. Das wird eine schöne Überraschung für die Mädchen. Gerade als ich mich mit Kaffee und Toast an den Tisch setze, kommt der Mister. Er bringt die Tageszeitung und seinen eigenen Kaffee mit an den Tisch. Wir plauschen wenige Minuten, blättern durch die Zeitung und dann muss ich mich schon wieder auf den Weg machen.
Heute ist wieder sehr viel zu tun, ich telefoniere, maile, bearbeite viele viele Vorgänge. Und mir fällt auf: es kommen immer mehr Menschen mit Mundschutz. Finde ich gut. Ich überlege mir, dass ich für unsere Familie (vor allem für die Mädchen) in den nächsten Tagen auch Masken nähen möchte. Vielleicht verschicke ich die als Ostergruß, so ich denn genug Material dahabe.
Während ich den Vormittag und frühen Nachmittag arbeite, erklärt der Rest der Familie diesen Tag zum "Faultiertag". Als ich nach Hause komme, wird mir davon berichtet. Sie haben nur ein wenig aufgeräumt und keine Schule gemacht. Auch in Ordnung. Der Mister war aber mit der Jüngsten draussen und hat mit ihr das Mittagessen gekocht. In diesen Genuss komme ich nun auch, leckere Suppe.
Als ich gegessen habe, wünschen sich die Mädchen gaaanz dringend Tassenkuchen. Wir suchen Rezepte heraus und der Mister mischt und rührt mit den Kindern. Auch für mich gibt es einen kleinen Schokokuchen (in vegan) zu meinem Kaffee. Lecker.
Der Mister fährt nach der Kaffeepause zum Recyclinghof, der aktuell begrenzte Öffnunngszeiten hat. Da der Rasenschnitt nicht mehr in unsere Biotonne passte und diese aktuell nicht geleert wird, sind wir froh, dass wir das Angebot des Hofes nutzen können.
Die Mädchen spielen dabei mit den Puppen der Mini: Die Große soll die Mutter sein (die nebenbei das Zimmer aufräumt), die Mini spielt die große Schwester und die Puppen sind die Babys. Sehr süß!
Ich räume im Nähzimmer auf, denn ich brauche Platz zum Zuschneiden. Die Kinder spielen immer noch so lieb, so dass der Mister nach seiner Rückkehr beschliesst auch noch kurz zu seiner Mutter zu fahren, um ihr ein vorbereitetes Tablet vor die Tür zu stellen. So hat sie die Möglichkeit ihre Enkelmädchen auch mal via Videotelefonie zu sehen. Mir bleibt Zeit, den Zuschnitt des zu nähenden Projektes zu erledigen. Zum Nähen habe ich aber keine Lust mehr.
Ich mag lieber nochmal mein Strickzeug hervorholen. Außerdem fädele ich der Großen nochmal die Strickliesel neu.
So können wir es uns im Wohnzimmer gemütlich machen. Der Mister bereitet Schnittchenteller vor. Und damit läuten wir den Feierabend ein.


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